Für die Anfänge des 21. Jahrhunderts ist das Bildnis des kleinen gallischen Dorfes aus den berühmten Asterix-Comics sehr treffend. Während sich allerorts deutlich größere Vereine zu noch größeren Spielgemeinschaften zusammen schlossen, versuchten die Neipperger durch deren ureigene Tugenden wie Gemeinschaft und Zusammenhalt in diesem Wettrüsten zu bestehen. Allerdings fiel es dem TuG dabei dabei immer schwerer spielfähige Jugendmannschaften im Wettbewerb melden zu können. Insbesondere in den höheren Jugendklassen wurden daher temporäre Kooperationen mit Partnervereinen eingegangen. Trotzdem ergab sich in den Jahren um 2010 ein Nachwuchsmangel welcher sich in letzter Konsequenz im Abstieg der ersten Herrenmannschaft aus der Bezirksklasse in die Kreisliga A manifestierte.
Obwohl in den folgenden Jahren zunächst der direkte Wiederaufstieg und anschließend in der Saison 2013/2014 sogar erstmalig der Aufstieg in höchste Spielklasse im Bezirk Heilbronn-Franken erreicht werden konnte, blieb die schwierige Situation in der Jugendarbeit unverändert.
Deshalb beschlossen die Stammvereine des TuG Neipperg und des TV Lauffen auf Neipperger Initiative im Jahr 2016 eine dauerhafte Kooperation. Nach Legitimation der Zusammenarbeit auf der Gründungsversammlung in der Neipperger Gemeindehalle, wurden die Verträge zur Gründung der HSG "Eintracht" Lauffen-Neipperg unter Hochdruck erstellt, sodass die nunmehr drei Herrenmannschaften bereits in der Saison 2016/2017 unter neuem Namen am Spielbetrieb teilnehmen konnten. Die Kooperation wurde zur Saison 2017/2018 dahingehend erweitert als, dass die Jugend- und Damenmannschaften in die HSG integriert wurden. Angesichts der bisher eingefahrenen Erfolge kann dieser richtungsweisende Schritt als richtige und wichtige Entscheidung für die Zukunft der Handballabteilungen beider Vereine bestätigt werden.
Zugegeben. So wild wie in manchen deutschen Großstädten waren die 80er- und 90er-Jahre in Neipperg wohl eher nicht. Aber im Handball hat sich doch einiges getan, was anhand der vier folgenden Zeitzeugenberichte von typischen Situationen und Gepflogenheiten sehr gut beschrieben wird.
Nach dem Dienstags-Training in der Brackenheimer Halle treffen sich die Spieler im Gasthaus Krone bei Wirtin Elfriede Weber. Mit Trainer und Abteilungsleiter wird das zurückliegende Spiel analysiert und Aktuelles für das nächste Spiel besprochen. Und während sich die Erste meist noch mit den Gegnern beschäftigt oder die nächste Team-Aufstellung plant, mischen die Spieler der Zweiten schon die Binokel-Karten.
Der Klassiker für die Neipperger Handballfreunde ist viele Jahre lang die Sommerrunde im Kleinfeld-Handball. Für die Sportfreunde in Neipperg ist dies ein willkommenes Ereignis vor der Haustür. Die Heimspiele finden jeweils Sonntagmorgen um 10 Uhr auf dem Sportplatz statt. Der Sportplatzrasen ist ein spielerischer Vorteil für die Neipperger Spieler, denn die anderen Teams im Bezirk waren auf Gummi- oder Tartanboden eingespielt. Im Sommer 1987 wird die Feldrunde zum letzten Mal ausgetragen.
Start für alle Auswärtsspiele ist der Kelterplatz. Die Spieler treffen sich in der Dorfmitte, um Fahrgemeinschaften zu bilden und auch Fans mitzunehmen. Fast schon pflichtgemäß wird nach dem Spiel gemeinsam eingekehrt, im Sportheim oder Stammlokal des Gastgebers. Oder alternativ spätestens „auf der Strecke“ beim „Pit“ in Schwaigern oder in Böckingen.
1988 wird eine Ballspielgruppe im TuG gestartet, um die Handball-Jugendarbeit schon in den unteren Jahrgängen ab dem Alter von 8 Jahren zu starten. Mit den A-Jugend-Spielern Jochen Fischer und Michael Seiter als Übungsleiter ist dies eine geeignete Ergänzung zu Gerd Prax als Jugendtrainer. Damit war der Funke von den ersten Jugendtrainern Günter Schadt und Karl Hentschel endgültig auf die nächste Spielergeneration übergesprungen.
Mit einem Rundschreiben wurden am 18.11.1975 alle Mitglieder davon unterrichtet, dass der TuG beabsichtigt, nach der Fertigstellung des Sportplatzes eine Handballabteilung zu gründen. 31 männliche Personen meldeten darauf ihr Interesse an der neuen Sportart an. Am 05.12.1975 lud der damalige Oberturnwart Helmut Maichle zu einer Gründungsversammlung in die „Traube“ ein. Dort erläuterte er den 27 anwesenden Interessenten, wie man auf die Idee kam, eine Handballabteilung zu gründen. Hauptgedanke war, dass man den über 14-jährigen eine Möglichkeit zur Ausübung einer Mannschaftssportart bieten wollte. Darüber hinaus spielte der kleinere Mannschaftskader gegenüber dem Fußball eine entscheidende Rolle und nicht zuletzt, dass diese Sportart im Stadtbereich noch nicht vertreten war. Es wurde beschlossen am 12.01.1976 im Schulgebäude mit dem ersten Training zu beginnen. Mit dem offiziellen Anmeldeschreiben vom 16.01.1976 wurde eine Handballabteilung beim Handballverband Württemberg proklamiert. Gleichzeitig wurde bei der Stadt Brackenheim einen Antrag auf Benutzung der Verbandsporthalle gestellt. Zum ersten Abteilungsleiter wurde Günther Schadt und als Stellvertreter Karl Seiter gewählt. Mit Günther Baruth übernahm ein Alt-Neipperger das erste Traineramt.
Schon frühzeitig wurde erkannt, dass nur durch die Gründung einer Jugendabteilung eine positive Fortentwicklung des Neipperger Handballsports gesichert werden kann. Dies gelang ab der Spielrunde 1978/79. Kontinuierlich konnte das Interesse an der neuen Sportart ausgebaut werden, so dass bereits 1983 eine 1b Mannschaft gemeldet werden konnte.
In der Saison 1987/88 konnten erstmalig die Früchte der umfangreichen Bemühungen geerntet werden mit dem Aufstieg in die Kreisklasse 1. Spielertrainer war Horst Wertsch, welcher großen Anteil an der sportlichen Entwicklung in Neipperg hatte. Die damalige Mannschaft bestand übrigens in wesentlichen Teilen aus der Gründungsjugendmannschaft aus 1978/79.
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